Montag, 17. August 2009

Die andere Seite der Medaille

Hallo!

Ich bins mal wieder - heute jedoch leider ohne neue Fotos, d.h. also ihr muesst euch euerer Kreativitaet bedienen ;)

Bevor ich mit dem eigentlichen, etwas unschoenen Thema des heutigen Eintrages beginne, noch ein kurzer Nachtrag zu Cuenca. Denn auf meinem Heimweg vom Internet-Cafe ( muede aber zufrieden, euch mit einem weiteren Blogeintrag auf dem laufenden Stand gehalten zu haben) bin ich naemlich zufaellig in eine typisch ecuadorianische Feier zur ehren der "Jungfrau des Transitos" geraten. Dort gab es nicht nur folklorische Musik und typische Taenze, sondern u.a. auch das "Vaca loca" (uebersetzt: das verrueckte Rind). Und so verrueckt wie der Name, war dann auch die Vorstellung. Hierbei handelte es sich naemlich um Maenner, die ca. 2 Meter hohe Figuren aus Pappe auf ihrem Kopf balancierten oder in diesen steckten. Alle Figuren waren mit Pyrotechnik ausgestattet, die sich nach und nach selbst entzuendete. So tanzten also diese Figuren, um symbolisch die Figur des Rindes einzufangen, wobei ab und zu ein Feuerwerk losging. Dieses ging jedoch nicht in die Luft sondern in jegliche Richtungen, d.h. auchin Menschenmengen, prallte an den Kirchenmauern ab und suchte sich sonstige irre Wege. Auf diese Weise tanzten dann nicht nur die Figuren, sondern eben auch die Zuschauer in ihrem nicht ganz ungefaehrlichen Versuch den explodierenden Boellern auszuweichen. Das war wirklich ein Erlebnis, wenn auch, wie gesagt, niht ganz ungefaehrlich.

Nach dem Vaca Loca gab es dann noch mehr Pyrotechnik, dieses mal jedoch von den Eingebohrenen Ecuadors, die traditionell aus Papier und Holz mehere Meter hohe Tuerme bauen, die dann ebenfalls als Ausgangspunkt von Feuerwerkskoerpern dienen. Der 5m hohe Turm der Jungfrau gewidmet, war wirklich ein spektakulaerer Anblick, als er vollens entzuendet war. Soviel zu religioesen Feiern in Ecuador - etwas amuesanter als sie unsereins aus Deutschland kennt, oder nicht?! ;)

Soooo...nun jedoch zum eigentlichen etwas ungemuetlichen Teil. Denn leider ging seit meiner Abreise aus Ecuador nicht alles glatt ueber die Buehne. So war die erste sehr unangenehme Sitation direkt an der Grenze zu Peru. Dort wurde ich naemlich einfach von meinem Busunternehmen auf der Strasse mitten im Nirgendwo im Grenzgebiet abgesetzt mit der windigen Aussage, dass mein Anschlussbus mich dann dort aufsammelt. Super, dann stand ich da nun und hatte nur Gesellschaft von einem anderen "Mitarbeiter" des nachfolgenden Busunternehmens. Die wahrhaftige Zugehoerigkeit dessen zum Busunternehmen, wurde mir von den anderen Mitarbeitern bestaetigt, allerdings wie sich herausstellen sollte, war dieser nicht wirklich an meinem Wohlergehen interessiert. Denn er machte mich auf die sich spaeter als unwahr herausstellende Tatsache aufmerksam, dass ich 500 Soles (peruansiche Waehrung) an der Grenze vorweisen muss, um nicht nur ein Visum fuer 5 Tage sondern fuer 90 Tage zu erhalten. So machte er sich also mit mir in einem Taxi auf zum naechsten Bankautomaten, wo ich dann Geld abheben konnte, um dieses in Soles zu tauschen. Dies klappte dann auch einwandfrei INNERHALB der Migrations-Stelle an der Grenze zu Peru. Dort vor den Augen der Grenzpolizei wurde mir jedoch ein vollkommen falscher Wechselkurs angegeben, sodass ich letztendlich hier bereits viel Geld verloren hatte. Anschliessend erwartete mich dann auch noch die boese Ueberraschung, dass ich Falschgeld ausgehaendigt bekommen hatte (ich betone INNERHALB der Grenzpolizei). Sodass mein Verlust letztendlich noch viel groesser war und wie ihr euch vorstellen koennt, habe ich mich richtig, richtig darueber geaergt und somit war mein Start in Peru nicht wirklich vielversprechend.

Es ging dann weiter, dass ich am naechsten Tag in Chiclayo ankam, was zwar gemaess meinem Reisefuehrer eine touristiche Stadt ist - diesen Eindruck konnte ich jedoch nicht bestaetigen. Das hiess nicht nur wirkliche wirkliche Vorsicht, jegliche Distanzen mit Taxi bewaeltigen und nachts schon gleich gar nicht ausser Haus gehen. Mit diesen Grundsaetzen passierte mir hier dann auch nichts, aber trotzdem koennt ihr euch vorstellen, dass ich wirklich froh war, abends dort wieder abzureisen in Richtung Huaraz, wo ich mich momentan befinde und wo die Welt wieder in Ordnung ist :)))

Soviel dazu: wie ihr also seht ist Reisen nicht immer nur toll, super und echt spannend, sondern kann manchmal auch richtig nerven, v.a. wenn dann alles zusammenkommt. Wie in meinem Fall Geldbetrug, ein Unsicherheitsgefuehl, 15 juckende Mueckenstiche und eine waessrige 10cm grosse Wunder direkt in der Kniekehle. Dann kommt naemlich wirklich ins Gruebeln, wieso man sich das denn ueberhaupt antut.

Aber das sind nur Momente, die gluecklicherweise nicht ueberwiegen :) So bin ich mittlerweile wieder guter Dinge und hoffe, dass das schlimmste jetzt hinter mir ist :)))

Soviel zu meinen negativen Erlebnissen. Es war mir wichtig auch diese Seite in einem etwas anderen Blogeintrag darzustellen, um keine Illusionen aufzubauen.

Sehr schoen, soviel dazu. Im naechsten Teil berichte ich allerdings wieder ueber schoenere Dinge, z.B. meine Trecking-/Klettertour in der "Cordillera Blanca" oder meinem Besuch beim "Herrn von Sipan". Bleibt also dran.

Bis bald :)))


Viele Gruesse,

Christina

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