ich darf euch heute rechtherzlich zur Veranstaltung "Kultur Chiles" begrüßen!
Wir beginnen mit dem Jahre 13.000 v.Chr. als die ersten Menschen in Chile siedelten. Es handelte sich hierbei um ....
Nein, nein, keine Angst!!! Ich werde euch jetzt keinen Geschichtsvortrag halten, sondern euch stattdessen kurz von meinen Erlebnissen auf der Fiesta de la Vendimia (Weinerntefest) berichten ;)
Denn am Samstag den 14.März bin ich mit der Chilenin Conny, die den Ausflug organisiert hat, sowie dem Mexikaner Pedro und meiner französischen Mitstudentin Sabrina eine dreistündige Busfahrt nach Santa Cruz angetreten. Dort angekommen fühlte man sich gleich ein paar Jahrzehnte zurückversetzt. Die Busfahrt an sich verlief zumindest auf der Hinfahrt ohne weitere Probleme, sodass man sich ein wenig die Landschaft anschauen konnte, wenn man nicht wie ich die meiste Zeit geschlafen hat. Denn wie ich halt so bin, war ich am Abend zuvor auf einer für die Uni organisierten Party. Tja...da die Parties hier jedoch erst gegen 2 Uhr richtig beginnen, der Bus aber schon um 8 Uhr fuhr, bin ich nur kurz nach Hause und habe mich umgezogen bevor es weiter ging - eine typische Christina-Aktion halt. ;)
2-3 Fotos von der Fahrt habe ich dann aber doch gemacht:
Wie bereits angedeutet ist Santa Cruz ein relativ kleines verschlafenes Städtchen ein wenig nördlich von Santiago, das jedoch für sein Weinerntefest sehr berühmt ist und mit seinen Gebäuden, die ein wenig an den wilden Westen erinnern, hierfür ein besonderes Ambiente bietet.
Das Weinerntefest selbst bestach nicht nur durch das unglaublich schöne Wetter, der relaxten freudig-heiteren Stimmung, sondern auch durch Programmhighlights wie die Wahl und Krönung der Weinkönigin oder auch dem berühmten Traubentreten.
Und da es sich um ein Weinerntefest handelte mussten natürlich auch die bis nach Deutschland berühmten Weine probiert werden, wie z.B. der Cabernet Sauvignon, Melot oder auch der Chardonnay.
Ihr fragt euch jetzt sicher, was man denn so typischerweise in Chile isst. Tja, das ist gar nicht so einfach zu beschreiben, da die chilenische Küche vielen verschiedenen Einflüssen im Laufe der Zeit unterlag. So findet man zum Einen aufgrund der Nähe zum Ozean beispielsweise sehr viel Fisch und Meeresfrüchte und aufgrund der Nähe zur größten Fleischproduktion der Welt (Argentinien) zum Anderen auch viel Fleisch auf der Speisekarte. Eine typische Zubereitung für letzteres ist beispielsweise ein "Asado" - ein Barbecue.
Genauso verhält es sich mit dem Mote con Huesillos. Das ist eine Art Eistee mit einem geschälten kompletten Pfirsich darinschwimmend und aufgequollenem Weizen im Saft, der mitgelöffelt wird ;)
Darüberhinaus sind die Chilenen echte "Sweet-Teeth", denn es gibt so viele Leckereien, wie z.B. die aus Spanien bekannten Churros oder auch den Pie de Limon. Die richtige Spezialität der Chilenen sind jedoch Torten...und zwar von dem Ausmaß und der Heftigkeit wie die deutsche Schwarzwälderkirschtorte. Das hätte man jetzt nicht von Chile gedacht, oder?
Soviel zur chilenischen Küche. Ich hoffe euch ist jetzt genauso das Wasser im Mund zusammengelaufen, wie mir beim Schreiben :)
Zum Abschluss möchte ich euch noch kurz einen anderen Aspekt der chilenischen Kultur nahebringen und zwar den Nationaltanz "Cueca". Neben Chile wird dieser Tanz auch noch in Argentinien, Bolivien und Peru getanzt, wobei jedoch jedes Land seine eigenen Rhythmen und Formen der Cueca besitzt. Abhängig vom Land, der Region und dem dort herrschenden Klima sowie der sozialen Schicht sind die Bewegungen langsamer und bedächtiger (Süden) oder schneller (warmes Klima im Norden).
Der Grundgedanke der Cueca ist meiner Meinung nach ziemlich lustig, denn der Name stammt vom französischen Wort "la clouque" ab, was soviel wie "die Glucke" bedeutet, und beschreibt damit ziemlich treffend die Bewerbungen des Tanzpaars - vor allem das Kreisens des Hahns um die Henne ;)
Hier zwei kleine Kostproben:
1. Die Cueca der ärmlicheren Bevölkerung, v.a. der Bauern:
2. Die Cueca der gehobeneren Schichten mit der traditionellen Kleidung:
Am Ende des Tages erwartete mich dann leider doch noch eine böse Überraschung, denn unser Bus zurück hatte einen Motorschaden. Das heißt wir haben mitten in der Pampa auf einer unbeleuchteten Straße gehalten, mussten alle aussteigen und warten, während der Bus wieder losfuhr (wodurch wir uns ein wenig verarscht vorkamen)...allerdings kam er nicht weit ;)
Schlußendlich wurden wir von einem anderen Bus aufgegabelt und mit 2 stündiger Verspätung nach Hause gebracht. Soviel also zu meinem Besuch in Santa Cruz.
Wenn ihr jetzt noch keinen Information-Overload erlitten habt, würde ich mich freuen, wenn ihr zur nächsten Ausgabe wieder vorbeischauen würdet. Macht's gut bis dahin.
Ich sende liebe Grüße,
Christina
PS: Ich freue mich über jedes Kommentar zu den Posts :)
Liebe Christian!
AntwortenLöschensehr schön das hier alles zu lesen - weckt auch irgendwie "alte Erinnerungen" in mir :-)
Jetzt habe ich Hunger auf Churros und Motte con Huesillo!!!!
Ganz liebe Grüße aus dem frühlingshaften Bayreuth!
ah wie super, da habe ich wieder viel erfahren.
AntwortenLöschenkannst du ein rezept der chilenischen torten mitbringen und beim nächsten topmodels abend backen? :)