Montag, 18. Mai 2009

Die Reise in den Süden - Teil II

Hallo ihr Lieben,

es geht WEITER!!!! Unglaublich aber wahr!!!

Verlieren wir also nicht viel Zeit mit Vorgeplänkel, sondern starten gleich voll durch.


El Calafate - Purito Moreno

Unser letzter Stopp war ja Torres del Paine, und deshalb geht es nun weiter nach Argentinien zum berühmten Gletscher Purito Moreno. Nach 5-stündiger Fahrt durch die Pampa – in der es wirklich nichts, und mit nichts meine ich nichts, zu sehen gibt – erreichen wir endlich den „Parque Nacional los Glaciares“, der etwas außerhalb des durch den Toursimus vor Leben sprühenden kleinen Städtchens „Calafate“ liegt.


Den Besucherboom verdankt Calafate hierbei dem Gletscher „Purito Moreno“, der das Herzstück des Parks bildet und zu einem der dynamischten und am leichtesten zugänglichen Eisfeldern der Welt zählt. Der Gletscher misst 30km in der Länge, 5 km in der Breite und ist bis zu 1km dick. Das Besondere an dem Gletscher ist jedoch bei Weitem nicht sein Ausmaß, sondern die Tatsache, dass er sich jeden Tag um 2m weiterbewegt. Man darf sich das jedoch nicht vorstellen, als dass er jeden Tag 2 Meter länger wird, sondern es schiebt sich nur neues Eis von hinten nach, das alte bricht jedoch seit einigen Jahren kontinuierlich ab, sodass sich die Länge des Gletschers an sich nicht verändert. Diese Auswirkung der Klimaänderung führt jedoch dazu, dass man alle paar Minuten, sehr spektakulär, Eisstücke abrechen und mit lautem Getöse ins Wasser fallen hört. Nachfolgend hiervon ein Video.


Auch wenn die Kamera die Atmosphäre nicht ganz transportieren kann, ich kann euch versichern, dass es wirklich spektakulär ist, da man dem Gletscher sooo nah sein kann, wie z.B. wir mit unserem Ausflugsbötchen 300m vor der Gletscherwand, als plötzlich direkt vor uns ein Stück Eis von der Größe eines Kleinbusses aus 60 Meter Höhe ins Wasser fiel!!!! – GÄNSEHAUT-FEELING pur!

Nach der Bewunderung dieses Naturschauspiels ging es dann noch kurz in das Städtchen Calafate – eigentlich um ein wenig die argentinische Kultur dort aufzuschnappen. Aus diesem Vorhaben wurde jedoch leider nichts, da Sabrina (meine französische Reisebegleitung) ihren Geldbeutel mit sämtlichem Geld, Kreditkarte, Ausweis etc. verloren hatte/Opfer eines Raubes wurde. Somit wurde zunächst unser Van bis auf den letzten Winkel durchsucht, bevor wir aufgrund der erfolglosen Suche auf zur argentinischen Polizei marschierten, um den Verlust zu melden – eine Erfahrung der anderen Art und auch eine Weise seine Zeit zu verbringen *g*. Glücklicherweise hatte Sabrina ihren Reisepass noch, sonst hätte sie nicht mehr ausreisen dürfen, was unsere weitere Reiseplanung um einiges verkompliziert hätte. So konnten wir allerdings ohne weitere Probleme nach Chile zurückkehren und unsere Reise nach Ushuaia fortsetzen. Auch wenn ich fortan sämtliche Ausgaben für uns beide auslegen musste - naja, verhungert sind wir nicht ;)


Tierra del Fuego

Nach El Calafate ging es am nächsten Tag auf zu einer 15 Stündigen Busfahrt Richtung Süden nach Feuerland – genauer gesagt in die südlichste Stadt der Welt „Ushuaia“. Tja und was gibt es dort zu sehen, werdet ihr euch jetzt sicher fragen…Naja, die ehrliche Antwort ist: Nicht so arg viel!



Ushuaia ist zwar der Heimatort von ca. 64.000 Argentiniern, wovon einige Nachkommen ehemaliger Schwerverbrecher sind, da Anfang des 20. Jahrhunderts Feuerland von Argentinien, ähnlich wie Australien von den Briten oder auch Devil’s Island von den Franzosen, als Gefängnis verwandt wurde. Denn wie von den anderen beiden Inseln war die Flucht unmöglich, und so verbrachten die Häftlinge die meiste Zeit damit die Stadt und den „Tren del Fin del Mundo“ (Zug des Endes der Welt) zu bauen. Diese Touristenattraktion befindet sich neben beeindruckenden Naturschauspielen im nahegelegenen Nationalpark „Tierra del Fuego“, demselben Nationalpark, den wir für unsere ereignisreiche Wanderung auserkoren hatten ;) Denn wenn man schon einmal die Möglichkeit hat subpolare Wälder zu durchschreiten, sollte man sie auch wahrnehmen – dachten wir uns und machten uns auf, um die Senda Costera von 6,5km Länge und mittlerem Schwierigkeitsniveau zu absolvieren.


So setzte uns also unser Transferservice morgens um 8:00 bei strömenden Regen vor einem Schild ab, das den Anfangspunkt eines kaum auszumachenden, verworrenen Weges mitten durch das Dickicht des Parks markierte. Neben dem strömenden Regen erschwerte unser Vorhaben zusätzlich die Tatsache, dass wir die Wanderung innerhalb von 3,5 Stunden absolvieren mussten, da uns unser Transfer am anderen Ende erwartete und dies unsere einzige Möglichkeit darstellte, um am Nachmittag noch ein wenig durch den Beagle Kanal zu schippern. Auf ging es also!

Man muss sich dies nun in der folgenden Weise vorstellen: 2 unerfahrene Wanderinnen, die einem kaum auszumachenden Weg folgen (2 Bäume die etwas weiter auseinanderstehen als die anderen – genau SO identifiziert man den Weg) bei strömenden Regen und keine andere Person weit und breit, die helfen könnte falls etwas passiert. Zudem existierte während der Wanderung keinerlei Auskunft, wie weit es denn noch bis zum Ende sei, sodass man mit der Zeit kalkulieren konnte….man wanderte einfach vor sich hin in der Hoffnung rechtzeitig anzukommen…


Glücklicherweise verliefen wir uns jedoch nur ein paar Mal und merkten dies recht bald, glücklicherweise hatten die 3 Stürze von Sabrina keine gravierenden Folgen und glücklicherweise schafften wir es gerade so in der Zeit :) Bis auf die Haut durchnässt aber mit unserer Leistung sehr zufrieden kehrte wir später in die Jugendherberge zurück um uns gleich darauf auch schon wieder auf zum TANGO zu machen.

Tango ist in diesem Fall jedoch nicht der argentinische Nationaltanz, sondern das Boot, mit dem wir den Beagle-Kanal erkundeten. Vorbei ging es also an Inseln mit Kormoranen und Seelöwen, dem südlichsten Leuchtturm der Welt (dem Wahrzeichen Ushuaias) und auf zu einer Inselwanderung irgendwo im Nichts. Alles in allem ein sehr gelungener Nachmittag aufgrund einer lustigen Crew, hohem Seegang, Kaffee und Kuchen und natürlich Tango-Musik!!!!


Leider erwartete uns nach diesem anstrengenden Tag in Ushuaia jedoch bereits die Rückkehr nach Punta Arenas, von wo aus es zurück nach Santiago ging. Dort um 24:00 Uhr angekommen erwartete uns jedoch kein Erholungsprogramm von der Reise, sondern die Abschiedsparty eines mexikanischen Freundes, die bis in die frühen Morgenstunden ging….aber das ist eine andere Geschichte…..für heute es genug!

In diesem Sinne macht’s gut und bis zum nächsten Mal!


Viele liebe Grüße,

eure Christina


PS: Mehr Fotos zu den Beschreibungen findet ihr in dem unten angegebenen Link!!!

2 Kommentare:

  1. nice :) du lässt es dir ja richtig gut gehen, gefällt mir!

    liebe grüße aus bayreuth
    Peter

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  2. Gracias Peter :)

    jajaja...es geht mir auf jeden Fall nicht schlecht hier!!! VG

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