um die Durststrecke der letzten Wochen wieder gut zu machen, warte ich bereits heute mit einem neuen Blog-Eintrag auf. Dieses unterscheidet sich signifikant von allem Vorausgegangenem, da ich nicht in epischer Breite über ein einziges Erlebnis berichten werde, sondern vielmehr ein Konglomerat kurzer, dafür aber überaus knackiger Geschichten -nein nicht von und mit Peter Lustig - aber dafür mit mir erzählen möchte ;)
1. Viña del Mar/ Valparaíso - Nr. 2:
Zum zweiten Mal bereits ging es wiederum für ein Wochenende in die zwei zusammengewachsenen Städt am Ozean :) Dort erwartete unsere kleine Gruppe dieses Mal eine kulinarische Köstlichkeit der dortigen Küche, die sich "Chorillana" schimpft:
Sieht vielleicht ein wenig komisch aus, scheckt aber super lecker. Bei dem Gericht handelt es sich um selbstgemachte Pommes im unteren Teil, darauf kommt gebratenes Rindfleisch mit Zwiebeln verfeinert mit einer leckeren Soße aus dem Sud....mhhhhh....lecker!!!
Diese Spezialität gab es in einer dafür typischen Gaststätte, die sich zudem dadurch auszeichnete, dass man alles, und zwar wirklich alles bemalen und beschriften durft...angefangen von der Tischdecke, über die Salzstreuer, die Wände, Schränke...einfach alles. Und die Chilenen nutzen diese Gelegenheit natürlich in vollsten Zügen, was ein ziemlich interesantes Schauspiel abgibt ;)
2. Internationales Buffet:
Weiter geht es mit einer Aktivität, welche von der Universität für die Austauschstudenten des aktuellen Semesters organisiert wurde - nämlich ein internationales Buffet. Hiefür hatte jede Nationalität ein Gericht und einen Nachtisch zubereiten müssen. Leider schlug die Faulheit bei einigen Ländern durch (Mexico und Belgien), sodass diese leider nicht kamen oder im Falle von Peru nur eine Vorspeise zubereiteten.
Nichts destotrotz war der Abend ein voller Erfolg. Das Menü las sich dann folgendermaßen.
Als Vorspeise gab es einen Peruanischer Nachtisch bestehend aus Scheiben einer gekochten Riesenkartoffel angerichtet auf Salat an einer typisch peruanischen Soße.
Den Hauptgang stellte ich (s. unteren Rand des obigen Bildes) mit Wiener-Knusperschnitzeln (Parinade aus Nicht-Existenz von Semmelbröseln aus Cornflakes) und sehr gelobtem Kartoffelsalat :)))) Zudem gab es original-französische Quiche.
Den Abschluss bildeten ein französischer Schokokuchen und ein typisch oberpfälzer Grießschmierkuchen ;)
...so und wem jetzt noch nicht das Wasser im Mund zusammengelaufen ist, hat irgendwas falsch gemacht *g*.
3. Fiesta del otoño (Herbstfest): Abschließend noch kurz ein Abriss über das Kind in den Chilenen.
Wie man an meiner Vermieterin sieht, lieben es die Chilenen sich zu verkleiden, Farbe ins Gesicht zu schmieren und sich einfach zu amüsieren. So fand zugunsten eines guten Zweckes ein von einigen Gemeindemitgliedern ein netter Tag in einem Park statt. Dieses Fest umfasste nicht nur Kinderanimation, Konzerte, einen Tanzwettbewerb, Bingo (das ich gewonnnen habe ;) ), Clowns, leckeres Essen während dem ganzen Tag, sondern noch vieles mehr.
Verlieren wir also nicht viel Zeit mit Vorgeplänkel, sondern starten gleich voll durch.
El Calafate - Purito Moreno
Unser letzter Stopp war ja Torres del Paine, und deshalb geht es nun weiter nach Argentinien zum berühmten Gletscher Purito Moreno. Nach 5-stündiger Fahrt durch die Pampa – in der es wirklich nichts, und mit nichts meine ich nichts, zu sehen gibt – erreichen wir endlich den „Parque Nacional los Glaciares“, der etwas außerhalb des durch den Toursimus vor Leben sprühenden kleinen Städtchens „Calafate“ liegt.
Den Besucherboom verdankt Calafate hierbei dem Gletscher „Purito Moreno“, der das Herzstück des Parks bildet und zu einem der dynamischten und am leichtesten zugänglichen Eisfeldern der Welt zählt. Der Gletscher misst 30km in der Länge, 5 km in der Breite und ist bis zu 1km dick. Das Besondere an dem Gletscher ist jedoch bei Weitem nicht sein Ausmaß, sondern die Tatsache, dass er sich jeden Tag um 2m weiterbewegt. Man darf sich das jedoch nicht vorstellen, als dass er jeden Tag 2 Meter länger wird, sondern es schiebt sich nur neues Eis von hinten nach, das alte bricht jedoch seit einigen Jahren kontinuierlich ab, sodass sich die Länge des Gletschers an sich nicht verändert. Diese Auswirkung der Klimaänderung führt jedoch dazu, dass man alle paar Minuten, sehr spektakulär, Eisstücke abrechen und mit lautem Getöse ins Wasser fallen hört. Nachfolgend hiervon ein Video.
Auch wenn die Kamera die Atmosphäre nicht ganz transportieren kann, ich kann euch versichern, dass es wirklich spektakulär ist, da man dem Gletscher sooo nah sein kann, wie z.B. wir mit unserem Ausflugsbötchen 300m vor der Gletscherwand, als plötzlich direkt vor uns ein Stück Eis von der Größe eines Kleinbusses aus 60 Meter Höhe ins Wasser fiel!!!! – GÄNSEHAUT-FEELING pur!
Nach der Bewunderung dieses Naturschauspiels ging es dann noch kurz in das Städtchen Calafate – eigentlich um ein wenig die argentinische Kultur dort aufzuschnappen. Aus diesem Vorhaben wurde jedoch leider nichts, da Sabrina (meine französische Reisebegleitung) ihren Geldbeutel mit sämtlichem Geld, Kreditkarte, Ausweis etc. verloren hatte/Opfer eines Raubes wurde. Somit wurde zunächst unser Van bis auf den letzten Winkel durchsucht, bevor wir aufgrund der erfolglosen Suche auf zur argentinischen Polizei marschierten, um den Verlust zu melden – eine Erfahrung der anderen Art und auch eine Weise seine Zeit zu verbringen *g*. Glücklicherweise hatte Sabrina ihren Reisepass noch, sonst hätte sie nicht mehr ausreisen dürfen, was unsere weitere Reiseplanung um einiges verkompliziert hätte. So konnten wir allerdings ohne weitere Probleme nach Chile zurückkehren und unsere Reise nach Ushuaia fortsetzen. Auch wenn ich fortan sämtliche Ausgaben für uns beide auslegen musste -naja, verhungert sind wir nicht ;)
Tierra del Fuego
Nach El Calafate ging es am nächsten Tag auf zu einer 15 Stündigen Busfahrt Richtung Süden nach Feuerland – genauer gesagt in die südlichste Stadt der Welt „Ushuaia“. Tja und was gibt es dort zu sehen, werdet ihr euch jetzt sicher fragen…Naja, die ehrliche Antwort ist: Nicht so arg viel!
Ushuaia ist zwar der Heimatort von ca. 64.000 Argentiniern, wovon einige Nachkommen ehemaliger Schwerverbrecher sind, da Anfang des 20. Jahrhunderts Feuerland von Argentinien, ähnlich wie Australien von den Briten oder auch Devil’s Island von den Franzosen, als Gefängnis verwandt wurde. Denn wie von den anderen beiden Inseln war die Flucht unmöglich, und so verbrachten die Häftlinge die meiste Zeit damit die Stadt und den „Tren del Fin del Mundo“ (Zug des Endes der Welt) zu bauen. Diese Touristenattraktion befindet sich neben beeindruckenden Naturschauspielenim nahegelegenen Nationalpark „Tierra del Fuego“, demselben Nationalpark, den wir für unsere ereignisreiche Wanderung auserkoren hatten ;) Denn wenn man schon einmal die Möglichkeit hat subpolare Wälder zu durchschreiten, sollte man sie auch wahrnehmen – dachten wir uns und machten uns auf, um die Senda Costera von 6,5km Länge und mittlerem Schwierigkeitsniveau zu absolvieren.
So setzte uns also unser Transferservice morgens um 8:00 bei strömenden Regen vor einem Schild ab, das den Anfangspunkt eines kaum auszumachenden, verworrenen Weges mitten durch das Dickicht des Parks markierte. Neben dem strömenden Regen erschwerte unser Vorhaben zusätzlich die Tatsache, dass wir die Wanderung innerhalb von 3,5 Stunden absolvieren mussten, da uns unser Transfer am anderen Ende erwartete und dies unsere einzige Möglichkeit darstellte, um am Nachmittag noch ein wenig durch den Beagle Kanal zu schippern. Auf ging es also!
Man muss sich dies nun in der folgenden Weise vorstellen: 2 unerfahrene Wanderinnen, die einem kaum auszumachenden Weg folgen (2 Bäume die etwas weiter auseinanderstehen als die anderen – genau SO identifiziert man den Weg) bei strömenden Regen und keine andere Person weit und breit, die helfen könnte falls etwas passiert. Zudem existierte während der Wanderung keinerlei Auskunft, wie weit es denn noch bis zum Ende sei, sodass man mit der Zeit kalkulieren konnte….man wanderte einfach vor sich hin in der Hoffnung rechtzeitig anzukommen…
Glücklicherweise verliefen wir uns jedoch nur ein paar Mal und merkten dies recht bald, glücklicherweise hatten die 3 Stürze von Sabrina keine gravierenden Folgen und glücklicherweise schafften wir es gerade so in der Zeit :) Bis auf die Haut durchnässt aber mit unserer Leistung sehr zufrieden kehrte wir später in die Jugendherberge zurück um uns gleich darauf auch schon wieder auf zum TANGO zu machen.
Tango ist in diesem Fall jedoch nicht der argentinische Nationaltanz, sondern das Boot, mit dem wir den Beagle-Kanal erkundeten. Vorbei ging es also an Inseln mit Kormoranen und Seelöwen, dem südlichsten Leuchtturm der Welt (dem Wahrzeichen Ushuaias) und auf zu einer Inselwanderung irgendwo im Nichts. Alles in allem ein sehr gelungener Nachmittag aufgrund einer lustigen Crew, hohem Seegang, Kaffee und Kuchen und natürlich Tango-Musik!!!!
Leider erwartete uns nach diesem anstrengenden Tag in Ushuaia jedoch bereits die Rückkehr nach Punta Arenas, von wo aus es zurück nach Santiago ging. Dort um 24:00 Uhr angekommen erwartete uns jedoch kein Erholungsprogramm von der Reise, sondern die Abschiedsparty eines mexikanischen Freundes, die bis in die frühen Morgenstunden ging….aber das ist eine andere Geschichte…..für heute es genug!
In diesem Sinne macht’s gut und bis zum nächsten Mal!
Viele liebe Grüße,
eure Christina
PS: Mehr Fotos zu den Beschreibungen findet ihr in dem unten angegebenen Link!!!
ich nutze meine gerade bestehende Unlust an der Forschungsarbeit für meinen Retail-Kurs zu arbeiten, um endlich von meiner Reise des Südens in Worten zu berichten ;)
Die Fotos stehen ja schon seit einigen Tagen online…und ich hoffe sie gefallen euch. Damit aber auch ein wenig Leben hinzukommt, hier nun die gemachten Erfahrungen. Wir starten am Sonntag den Trip am Flughafen Santiagos, von wo aus das Flugzeug, voll besetzt mit ca. 150 Marine-Soldaten, ein paar anderen Passagieren und mir, in Richtung Punta Arenas startet. Zur besseren Orientierung vorab eine kleine Landkarte mit allen relevanten Punkten:
Wir befinden uns nunmehr nach 3 Stunden Flug in Punta Arenas (Nr.1) und nutzen den Tag (Ankunftszeit 5:00 a.m.), um einen Trip nach Puerto Hambre sowie Fuerte Bulnes zu unternehmen. Das Wetter hierfür könnte auch gar nicht schlechter sein...es stürmt, regnet und ist unglaublich kalt...brrrr!!! Aber Zähne zusammenbeißen und durch!
Wir steuern zunächst Puerto Hambre an:
Eigentlich exisiterte hier die von Pedro Sarmiento de Gamboa gegründete "Ciudad del Rey don Felipe" (Stadt König Philipps), einer der unheilvollsten und kurzlebigsten spanischen Außenposten in Südamerika. Denn der Legende nach musste Spanien die Stadt aufgeben, da es gegen die Naturelemente (Wasser, Wind,...) in diesem rauen Terretorium keine Chance hatte und die Einwohner aufgrund der schlechten Bedingungen allesamt verhungerten. Deshalb ist diese Stelle heute auch besser bekannt unter dem Namen "Puerto Hambre" (Hafen des Hungers).
Fuerte Bulnes:
Fast genauso verlief es mit Fuerte Bulnes - unserem nächsten Stopp! Denn dieses aus Holz erbaute Fort, dass einige Häuser, eine Kapelle und viele Kanonen beinhaltete, enstand 1843 als der chilenische Präsident Manuel Bulnes dem ehemaligen Kapitain John Williams diesen südlichen Teil Chiles zur Verfügung stellte. Jedoch wurde diese Lager, das den Mittelpunkt des Landstrichs bildete, auch bald schon wieder durch seine Bewohner verlassen, da die Bedingungen ähnlich denen in Puerto Hambre ein Leben nur sehr schwer ermöglichten...und ganz ehrlich ich kann das verstehen. Ich würde hier auch nicht leben wollen...ständig dieser Wind von beiden Ozeanenen (diese fließen hier nämlich zusammen), die ewige Kälte und nichts weiteres weit und breit....Nein, danke ;)
Nachdem wir auch dieses Fort erkundet haben, geht es auch schon wieder zurück nach Punta Arenas. Auf dem Rückweg kommen wir jedoch noch an einer geographisch bedeutenden Stelle vorbei. Nämlich der exakten Mitte Chiles (inkl. Antarktis) - von dieser Stelle aus, verläuft das Land genau 4.000 km nordwärts und ebenso 4.000 km südwärts. Beeindruckend, wie unglaublich lang diese Land ist!
Das war es dann auch schon vom ersten Tag. Am nächsten morgen geht es mit dem Bus dann auf zu unserem 2. Ziel - Puerto Natales - ca. 5 Stunden von Punta Arenas entfernt südlich gelegen. Auf dem Weg gabbeln wir jedoch erst noch unsere Reisebegleitung, in Form meiner französischen Mitbewohnerin Sabrina, vom Flughafen auf. Puerto Natales selbst wird in den nächsten Tag Ausgangspunkt für unsere Touren in den Nationalpark "Torres del Paine" sowie nach "El Calafate" darstellen.
Torres del Paine:
Am nächsten Tag geht es dann endlich auf in den Nationalpark "Torres del Paine", der wohl berühmtesten Sehenswürdigkeit Chiles!
Vorher kommen wir jedoch noch an der "Cueva del Milodón" vorbei. Diese 30 Meter hohe Höhle fungierte in der Vergangenheit nicht nur als Wohnstätte früher Urzeitmenschen sondern auch als Heimat des 4 Meter großen Urzeittieres "Milodón".
Nachdem wir unser Wissen über die Steinzeit aufgefrischt haben, betreten wir nun den Nationalpark "Torres del Paine", der als der wohl schönste in Südamerika gilt. Mit seinen 1.810 Quadratkilometern und ca. 120.000 Besuchern pro Jahr stellt der Park für chilenische Verhältnise Rekorde auf. Seine Hauptattraktionen sind neben dem namengebenden Massiv Torres del Paine der große Gletscher "Grey" sowie der große Wasserfall. Jedoch wartet der Park abseits der Haupttouristenwege mit weiteren spektakulären Blickfängen auf. Diese erkundet man am besten in Form einer 5-tägigen Wanderung in Form eines "W"s, hierauf haben wir jedoch aufgrund der knapp bemessenen Zeit leider keine Chance. Nachfolgend deshalb nur die normalen Touri-Attraktionen:
1. Das Massiv inkl. der Torres (Türme) del Paine:
2. Der große Wasserfall des Parkes:
3. Der Grey-Gletscher:
Soviel zum Nationalpark "Torres del Paine"!
El Calafate -Parque nacional los claciares
Da der Gletscher Grey jedoch nur aus weiter Ferne zu betrachten war, machen wir uns am nächsten Tag auf nach Argentinien, um den berühmten Gletscher Purito Moreno aus nächster Nähe zu bewundern :)
Die 5-stündige Fahrt quer durch die Pampa Argentiniens stellt dabei zunächst einen Kontrast zu der grünen mannigfaltigen Natur Chiles dar....